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Die Gotik in Vicenza

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Die GOTIK erlebte in Vicenza eine bedeutende Entwicklung. Sie prägte in erster Linie die gesamte Erweiterung der Stadt selbst, im Zuge derer zur Zeit der Herrschaft der Carraresi (1266-1311), gefolgt von den Scaligeri (1311-1387) und schließlich ab 1404 von der Serenissima Repubblica, Stadtmauern errichtet wurden. Innerhalb dieser neu dimensionierten Stadt entstanden echte Meisterwerke der gotischen Baukunst, sowohl Zivil- als auch Sakralbauten.

Im Herzen des historischen Zentrums, im Bereich des Forum Romanum und auf dem Fundament des alten Rathauses, wurde im 15. Jahrhundert nach einem Entwurf von Domenico da Venezia in Anlehnung an den venezianischen Dogenpalast der gotische Palazzo della Ragione erbaut.

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In früheren Zeiten, die jedoch stets in Verbindung mit der Durchsetzung der Gotik in der Stadt zu sehen sind, ließen die Dominikanermönche, die Franziskaner und die Eremitaner auf Ruinen aus dem 13. Jahrhundert herrliche Bauwerke errichten: den Tempio di S. Corona im Osten, eine hervorragende Interpretation der zisterziensischen Gotik; die Chiesa di S. Lorenzo im Norden, eine harmonische Synthese aus Romanik und Gotik; die Chiesa di S. Michele im Süden, die 1812 zerstört wurde.

Im Tal “Valle sotto i Berici” errichteten die Augustinermönche 1323 mit Unterstützung der Scaligeri und anderer Adeliger aus Vicenza und Verona die Badia di S. Agostino.

Vor den Stadttoren entstand der spätgotische Bauwerkskomplex des Monte Berico (1428-1467), der sich noch heute an der Seite des berühmten Barocktempels erhebt. In den vorstehend genannten Kirchen finden wir kostbare Zeugnisse gotischer Malerei, Bildhauerkunst und Goldschmiedekunst. In Santa Corona, 1260 von Beato Bartolomeo da Breganze gegründet, findet sich der Sarkophag von Marco Tiene mit dem Fresko von Michelino da Besozzo (der zwischen 1388 und 1450 arbeitete) mit einer Darstellung der Madonna con il Bambino, Santi e Offerente (Heilige Jungfrau mit Kind, Heiligen und Spender) und das zentrale Gemälde Madonna delle Stelle (Heilige Jungfrau der Sterne), das von Giovanni da Bologna in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts geschaffen wurde; ebenso wie der berühmte Reliquienschrein des Heiligen Dornenkranzes, der mit kostbaren Edelsteinen verziert ist und Fragmente des Kreuzes und des Dornenkranzes enthält, die der König von Frankreich Ludwig IX. Beato Bartolomeo da Breganze schenkte, der zwischen 1265 und 1270 Bischof von Vicenza war.
Die interessante Verschmelzung von Malerei und Bildhauerkunst bildet die Grundlage weiterer gotischer Schöpfungen: des steinernen Altarbilds Pala in Pietra di Vicenza von Antonino da Venezia, auf dem die Heilige Jungfrau mit Kind zwischen den Heiligen Peter und Paul dargestellt ist und das sich in der Kirche S. Lorenzo befindet. Von demselben Künstler stammt auch ein weiteres Altarbild aus bemaltem und vergoldetem Stein, das in der Kathedrale verwahrt wird. Die Kathedrale ist ein großes Bauwerk aus dem 15. Jahrhundert, das nach seiner Zerstörung durch die Bombenangriffe der Jahre 1944-1945 wieder aufgebaut wurde.

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Ein weiteres Werk des Künstlers Da Venezia stammt aus der Kirche S.Pietro - wir finden es gemeinsam mit anderen Werken jener Epoche im Stadtmuseum Museo civico di Palazzo Chiericati ausgestellt.

In der Badia di S. Agostino sind ein Flügelaltar von Battista da Vicenza mit Miniaturbildern, ein Holzkruzifix von Antonino Da Venezia und ein wertvoller Freskenzyklus im Presbyterium mit Geschichten von der Heiligen Jungfrau und den Evangelisten zu besichtigen.

Eine weitere Etappe bildet die Chiesa di S. Maria delle Grazie, in der man eine interessante Statue der Heiligen Jungfrau mit Kind eines unbekannten Künstlers bewundern kann, der in den dreißiger Jahren des 15. Jahrhunderts arbeitete. Dieselbe Eleganz finden wir in zahlreichen gotischen Palästen, die in Vicenza insbesondere im 15. Jahrhundert zur Zeit der Herrschaft der Serenissima, die nicht nur einen deutlichen wirtschaftlichen Aufschwung, sondern auch fruchtbare kulturelle Kontakte brachte, errichtet wurden.
Herausragende gemeißelte und verzierte steinerne Fenster- und Torrahmen zeugen voller Stolz von der Raffinesse und dem Können der Handwerker früherer Zeiten.

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Eine Besichtigung der gotischen Bauwerke lässt sich am besten an Hand zweier getrennter Rundgänge durchführen:
- den ersten auf der rechten Seite der Hauptstraßenachse, Corso Andrea Palladio, indem man den Ponte degli Angeli hinter sich lässt;
- den anderen auf der linken Seite.
Beim ersten Teil könnte der Rundgang am Oratorio dei Boccalotti, auf der Piazza S. Pietro, beginnen und zum Palazzo Regaù sowie in die Via XX Settembre führen. Von dort aus geht es nach einem Halt im Tempio di S. Corona weiter zum Palazzo Dal Toso Franceschini Da Schio, auch “Cà d'Oro” („Goldenes Haus“) genannt und von einem wunderschönen gemeißelten Portal verziert.
Wenn man dann den Rundgang in Richtung Stadtviertel („Contrà“) Giacomo Zanella fortsetzt, bemerkt man die prächtige Präsenz des Palazzo Sesso Zen. Von hier aus geht es weiter in Richtung Contrà Porti, wo die venezianische Gotik in den Palästen Porto-Bertolini, Porto-Colleoni und Porto-Breganze ihre herrlichste Ausdrucksform findet.
Beim Bummel über den Corso Palladio stechen der Palazzo Braschi-Brunello mit seinen eingemeißelten Medaillons männlicher Profile und der Palazzo Thiene ins Auge.
Der Rundgang könnte mit der Besichtigung der Kirche S. Lorenzo auf dem gleichnamigen Platz abgeschlossen werden.

Ein zweiter Rundgang könnte auf der Piazza dei Signori mit der Besichtigung des Turms Torre Bissara und des Palazzo della Ragione, der von einer später hinzugefügten palladianischen Loggia umgeben ist, beginnen.

Eine starke Konzentration gotischer Bauten fällt im Stadtviertel Barche auf, beginnend am Krankenhaus S. Valentino, zwischen Vicolo Retrone und Contrà delle Barche.
Im Stadtviertel („Contrà“) Piancoli stößt man auf Casa Scroffa Polazzo, und, unweit der schön gelegenen Brücke Ponte S. Michele, den Palazzo Garzadori Braga.
Und weiter geht es zu der legendären Casa Pigafetta in der gleichnamigen Straße, und in Richtung Contrà Paolo Lioy, um den Anblick der eleganten Fassade des Palazzo Garzadori Fattore zu genießen.
Im unweit gelegenen Viertel Contrà SS Apostoli fallen die interessante Fassade des Palazzo Sangiovanni und des Palazzo Squarzi Serini auf, bevor wir diesen angenehmen Spaziergang mit dem Palazzo Arnaldi Segala im Contrà Pasini abschließen.

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In der Provinz ist auf ebenso bedeutsame gotische Bauten zu verweisen. In BASSANO DEL GRAPPA wird im Museo Biblioteca Archivio ein hölzernes Kruzifix von Guariento verwahrt, das signiert ist und sich in etwa auf 1332 datieren lässt, ebenso wie ein abgelöstes Fresko von Battista da Vicenza, auf dem die Nozze mistiche di S. Caterina (Mystische Hochzeit der Heiligen Katharina) dargestellt ist, Fragmente der Kreuzigung und ein kostbares Gemälde von der Heiligen Jungfrau mit Kind von Michele Giambono.

In BREGANZE befindet sich in der Casa Mater Amabilis, einem Haus, das ursprünglich Naimerio da Breganze, dem Schwiegersohn von Ezzelino da Romano III., gehörte, ein interessanter Fries mit Pflanzenmotiven, Putten und zoomorphen Figuren, der auf das 5.-6. Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts zurückgeht.

In NANTO fertigte ein unbekannter Künstler aus dem Umkreis des Michelino im Presbyterium der Kirche S. Maria ein Fresko “Annuncio ai Pastori e Santo” (Verkündigung an die Schäfer und Heiliger).

THIENE hält in der Kirche S.Vincenzo mit den Fresken der von der Familie Thiene in Auftrag gegebenen Kapelle des Presbyteriums vorzügliche Überraschungen bereit. Diese Malereien wurden von einem Schüler des Michelino da Besozzo gefertigt. In Giovanni Badile verdienen weitere zwei Malereien – "Storia della Vita di S. Vincenzo" (Lebensgeschichte des Heiligen Vincent) und “Adorazione dei Pastori“ (Anbetung der Schäfer) einen Besuch.

In ZUGLIANO ist in der Kirche S. Maria auf das Fresko eines venetischen Malers vom Anfang des 15. Jahrhunderts hinzuweisen, das die “Madonna in Trono con il Bambino e le Sante Chiara e Marta” (Heilige Jungfrau auf dem Thron mit dem Kind und die Heiligen Klara und Martha) darstellt.

Unweit von Zugliano, Ortsteil Grumolo di Pedemonte, befindet sich die Kirche S. Maria Maddalena mit dem kostbaren Flügelaltar von Santo Biagio mit einem schönen goldenen Rahmen. Im nahe gelegenen Ortsteil Centrale führte ein venetischer Künstler in der Kirche S. Clemente ein interessantes Kruzifix (1442) aus mit Temperafarben bemaltem Holz aus.

Eine weitere wichtige Etappe bildet das malerische Dorf VELO D'ASTICO, Ortsteil Seghe, wo man in der Kirche S. Giorgio aus dem 15. Jahrhundert einen sehr schönen Flügelaltar (1408) von Battista da Vicenza bewundern kann, ebenso wie den Freskenzyklus (1408-09) eines Veroneser Malers aus dem 15. Jahrhundert, mit dem die Lünetten und das Gewölbe der Kapelle S. Antonio der Grafen Velo verziert sind. Die Szenen stellen eine Begebenheit dar, die damals bei den Menschen besonders viel Faszination weckte, nämlich den Sieg des Heiligen Georg über den Drachen, weitere Darstellungen beziehen sich auf die Kreuzigung, Christi Geburt, die Auferstehung sowie das Grab Jesu und die Evangelisten.

Wir schließen unseren Ausflug mit einem Halt in ARZIGNANO, Ortsteil Castello, wo wir in der Kirche S. Maria ed Elisabetta das von Nicolò und Antonini da Venezia gemeißelte Altarbild, das die Heilige Jungfrau auf dem Thron mit dem Kind darstellt (1425), und den berühmten Flügelaltar eines Künstlers aus dem Umfeld des Squarcione, der in 14 Abteilungen auf zwei Ebenen aufgeteilt und mit einem prunkvollen vergoldeten und bemalten Rahmen verziert ist, bewundern wollen.

Magic Tour

Die Provinz von Vicenza ist eine geschichtsträchtige Gegend voller künstlerischer und architektonischer Schätze. Aber neben der Geschichte der Bücher und Chroniken gibt es auch noch die ungeschriebene, geheimnisumwobene Geschichte der Legenden, der Hexen, Ungeheuer und Feen. Wir beziehen uns hier auf das faszinierende Geflecht des “man sagt, dass“ und „man erzählt sich“, das noch heute die Salons der Vicentiner Oberschicht und die Begegnungsstätten der einfacheren Leute (ein Brauch, der an die mittlerweile fast vergessenen „filò“, eine Art Treffen, die man an den Abenden in den Ställen abhielt, anknüpft) belebt.

DER KNOTTO-ALTAR - Rotzo
Am östlichen Rand des Hochplateaus von Asiago, auf dem Gebiet der Gemeinde von Rotzo, erhebt sich der Tafelberg der Sieben Gemeinden steil oberhalb des Valdastico. Hier existiert ein enormes Massiv, das oberhalb des Abgrundes geradezu im luftleeren Raum zu schweben scheint: der Knotto-Altar. Vor diesem heidnischen Altar beteten um das Jahr 1000 die Bergeinwohner des Hochplateaus eine Gottheit germanischen Ursprungs wie Odin - Thor - an. Um diesen alten Stein des Knotto-Altars herum erbrachte man Gaben und Opfer zu Ehren der Geister der Wälder, der Berge und der Quellen. Der Ort wird auch “Pria del Diavolo” genannt, da er noch heute mit diabolischen Erzählungen mysteriöser und gleichermaßen faszinierender Kräfte in Zusammenhang gebracht wird.

DIE GRAFFITIS DES VAL D'ASSA - Roana
In einer sehr tiefen und unwegsamen Schlucht, die von der Ebene von Vezzena ausgeht und schließlich ins Valdastico mündet, finden sich sowohl in der Talsohle als auch auf halber Höhe Zeichen für die Existenz primitiver Völker, die zum Zeugnis antiker Rituale mehr als 10.000 Felsenzeichen hinterlassen haben. Man glaubt, dass das Tal auf die frühgeschichtlichen Völker einen besonderen Reiz ausgeübt hat, so dass sie es als heilig verehrten und zur Durchführung spezieller Zauberriten und Beschwörungen aufsuchten.
Die ältesten Graffitis gehen auf die Jungsteinzeit zwischen 5000 und 4000 v.Chr. zurück (diese Datierung ist jedoch nicht definitiv). Sie wurden im Laufe der Jahrhunderte um Zeichen, an denen man die Wandlung der Riten und religiösen Kulte ablesen kann, ergänzt.
Es fehlt nicht an Hinweisen auf vermutliche astrale und kosmologische Mythen, und der Phantasie des Betrachters sind in Anbetracht der Symbole, die auf Flugobjekte und rätselhafte Wesen „hindeuten“, keine Grenzen gesetzt. Manch einer betrachtet die in den Stein eingeritzten Erzählungen als Hinweise auf Invasionen von Außerirdischen, die an Bord gigantischer Raumschiffe auf unserem Planeten gelandet sind.
Wenn man nun anderen Volkslegenden nachspüren möchte, so kann man das “Tanzerloch” von Camporovere besichtigen, einen ca. 78 Meter tiefen Schlund, in dem Hexen wie die Verrückten tanzen und singen sollen und die schönen Mädchen magisch anziehen, die sich nachts in den Wald wagen. Ebenfalls in Roana kann man die "Loite Kugela" besichtigen, eine Grotte, die so groß wie eine Kirche ist und einst dem gesamten Dorf als Zufluchtsort diente, ebenso wie das Giacominerloch, einen Schlund, in dem der Holzfäller Josele verschwand, der sich in die schöne Giacomina, ein geheimnisvolles, an unterirdischen Flüssen und Seen lebendes Wesen, verliebt hatte.

DER GEIST VON LUIGI DA PORTO - Montorso
Die berühmte Novelle von Romeo und Julia, die Shakespeare so sehr beeindruckte, dass er ihr eine seiner besten Tragödien widmete, war von Luigi Da Porto in der Stille seines Landsitzes in Montorso geschrieben worden.
Von dem Herrensitz im Zentrum des Ortes, in dem der Schriftsteller zu Beginn des 16. Jahrhunderts gelebt hatte, ist in Wirklichkeit fast nichts geblieben, lediglich ein alter Säulengang und ein Wachturm. An Stelle des Hauses entstand ab 1662 die schöne Villa Palladios "Da Porto Barbaran", Werk des Franzosen Cherrette. Es wird erzählt, dass sich Da Porto nach Montorso zurückzog, nachdem er sich eine Kriegsverletzung zugezogen hatte, die ihn entstellt und gebrechlich machte. Das was wir von dieser gepeinigten und melancholischen Figur noch finden können, wenn wir hierher nach Montorso kommen, ist der Berg namens "la Fratta”. Wenn man sich von dem Domizil entfernt und nach links in die Via Villa einbiegt, stößt man auf das Haus der Bauern, wo sich Da Porto gern aufhielt und wo den Dorfeinwohner zufolge sein unruhiger Geist noch immer umgeht (die Legende hat nach einem Dokumentarfilm im japanischen Fernsehen über den Geist von Da Porto, der auf dem Bildschirm von einem Medium heraufbeschworen worden war, internationale Bekanntheit erlangt). Am Ende dieser Straße auf der linken Seite beginnt der Aufstieg auf den Berg, auf dem sich Luigi gern aufhielt, um die beiden Schlösser von Montecchio Maggiore zu bewundern, die man heute Romeo und Julia zuschreibt.

DIE ECHTEN VERLOBTEN - Orgiano
Die „echten Verlobten“ Alessandro Manzonis haben in Orgiano gelebt. Das beweist uns die Rekonstruktion des Prozesses, der 1607 zur Verurteilung zu lebenslänglicher Haft eines gewissen Paolo Orgiano führte. Die Akte, die mehr als zwei Jahrhunderte lang in einem verstaubten venezianischen Archiv begraben lag, gelangte 1819 in die Hände von Alessandro Manzoni, sozusagen als Krönung der "geheimen Beziehungen“, die er zu Agostino Carlo Rubbi, einem österreichischen, in Gerichtsgeheimnissen sehr praktischen Funktionär unterhielt.
Der Prozessakte kann man entnehmen, dass Ende des 16. Jahrhunderts in diesem Vicentiner Ort der berüchtigte Paolo Orgiano (Don Rodrigo) durch Gewaltakte und Gräueltaten zu Lasten der Bauern auffiel. Das Lieblingsziel der Streifzüge, die er als Anführer seiner grausamen Anhängerschaft durchführte, war der “Raub” junger Mädchen.
Weitere Figuren, die Manzoni der Prozessakte entnommen zu haben scheint, sind: Renzo und Lucia (die Bauern Vincenzo und Fiore), Pater Cristoforo (Pater Ludovico Oddi) und der Graf Zio. Letzterer, der sich in der geschichtlichen Realität Settimio Fracanzan nannte, lebte in der von Säulen und Freitreppen charakterisierten Villa Fracanzan-Piovene, einem trefflichen Beispiel venetischer Architektur, selbst in der originellen Mischung verschiedener Stilrichtungen in der Südfassade. Das Domizil wurde Anfang des 18. Jahrhunderts erbaut und erhebt sich ein wenig außerhalb des Zentrums von Orgiano.

DIE GROTTE DES HEILIGEN BERNHARD UND DIE KERKER VON MOSSANO - Mossano
In diesem lieblichen, auf den Hügeln gelegenen Städtchen gibt es zahlreiche Wandermöglichkeiten: Einige alte Wege, die bis vor ein paar Jahrzehnten noch täglich von den Einwohnern benutzt wurden, sind in jüngster Zeit wieder hergerichtet worden und bilden eine Wanderroute, die einen großen Panoramabogen auf den Monti Berici beschreibt. An diesem Weg warten viele Attraktionen, zu denen auch die Grotte des Heiligen Bernhard gehört. Die Höhle, die in europäischem Maßstab als eine der interessantesten Stätten gilt, ist noch heute Gegenstand von Ausgrabungen, die belegt haben, dass hier im Paläolithikum und noch weit vorher prähistorische Menschen weilten … es wurden sogar Spuren des Neandertalers entdeckt! Die Höhle diente den Einwohnern von Mossano bei Kriegen und feindlichen Überfällen häufig als Zufluchtsort.
"Le Prigioni" (die “Kerker”) sind eine ebenso faszinierende wie geheimnisvolle Felsenfestung innerhalb eines Privatbesitzes. Es handelt sich um einen “Felsenpalast” mit Treppen, Kammern, Zimmern, Loggien und Fenstern, die teilweise mit Backstein verstärkt wurden.
Dieses Felsengewölbe ist in seiner Großzügigkeit etwas wirklich Einzigartiges.

DIE EINSIEDELEI VON SAN CASSIANO - Lumignano
Die Ortschaft Lumignano ist berühmt für ihre Erbsen, ihre stark frequentierte Kletterwand und noch mehr für ihre Grotten. Das was die Forscher und Besucher jedoch in besonderem Maße anzieht, ist die Höhle von San Cassiano. Auf dem Berg im Rücken der Ortschaft auf einer großen steil aufragenden Terrasse erhebt sich die tausendjährige Einsiedelei, in die sich der Legende nach die Heiligen San Teobaldo und San Cassiano zum Gebet und zur Meditation zurückgezogen hatten. Und ebenfalls hier finden noch heute Höhlenforschungsseminare statt. Folklorefreunde kommen hier, um dieses geologische Wunder zu betrachten und sich gegenseitig Geschichten über jene phantastischen Kreaturen zu erzählen, die - zumindest in der Vorstellungswelt des Volks – seit jeher in den Vicentiner Grotten und Höhlen "wohnen". Zu den mündlich überlieferten Legenden gehört die Begebenheit um Adelaide, die Königin Italiens (historische Persönlichkeit, hat im 10. Jahrhundert tatsächlich gelebt). Ihr ist die "Königinnenhöhle“ ("Covolo della Regina") innerhalb der Einsiedelei gewidmet. Nachdem sie aus dem Gefängnis geflohen war, in das sie von Berengario nach dem Mord an Lotario, ihrem Gemahl, geworfen worden war, fand Adelaide für einige Zeit in diesen Grotten Unterschlupf, bevor sie sich endgültig in der Stadt Este in Sicherheit brachte. Die Königin sandte zeit ihres Lebens aus Dankbarkeit gegenüber diesem Ort Gaben, Trockenfrüchte und „heilige“ Bücher an die Büßer, die sich hierher zum Gebet zurückgezogen hatten.

DIE COVOLI (HÖHLEN) UND DIE STRASSE DER VENTIDOTTI - Costozza
Das gesamte Felsengebiet zwischen der Gemeinde von Longare und den Ortsteilen Lumignano und Costozza ist mit einem besonderen Typ von Grotte übersät: dem so genannten “covolo”. Es handelt sich um regelrechte Räume mit einem normalerweise engen, türähnlichen Eingang, die sich in den Felsen gebildet haben und die von den Talbewohnern zu bestimmten Zeiten, bei Kriegen oder feindlichen Überfällen als Unterschlupf genutzt wurden. Viele dieser Höhlen sind schon immer von geheimnisvollen Wesen „bewohnt“, die dem einsamen Besucher gefährlich werden können, der der Legende nach in der Nacht Gefahr läuft, die Hexen anzutreffen und zu stören, die in den Wäldern und auf den Wegen herumirren und tanzen. Hier hat auch der Teufel Purafiaba, Protagonist einer hübschen Geschichte des Vicentiners Giovanni Da Schio, den Weg zur Hölle gefunden. Und es gibt auch den so genannten “Covolo del Prussiano”, wo ein eigenbrötlerischer Misanthrop belgischer Herkunft wohnen soll, der zur Abschreckung von unartigen Kindern benutzt wird.
Wer sich gern seiner Phantasie überlässt, der kann sich von Ruinen, Waldlandschaften und Höhlen gefangen nehmen lassen und sie sich als Wohnort von Hexen vorstellen, bösen Kreaturen, die Unglück bringen und gegen die noch nicht einmal Pastor und Weihwasser etwas ausrichten können. In den Höhlen, Schluchten und Kluften eines großen Teils der Umgebung von Vicenza treiben sich die „Anguane“ herum, hübsche, aber grausame junge Frauen, die im Wasser leben und den Undinen der germanischen Mythologie ähneln. Sie ziehen unschuldige Wanderer unwiderstehlich in ihren Bann, bieten sich als Begleiterinnen an, um sie dann für immer und ewig in ihr höllisches Reich zu verschleppen. Aber in vergangenen Zeiten konnte es auch passieren, dass man Hilfe von Feen bekam, die jungen Männern, die bald heiraten würden, magische Wollknäuel schenkten. Die Feen kann man nachts sehen, wenn sie an endlosen, manchmal sogar von einem Felsen zum anderen gespannten Seilen Wäsche aufhängen. In Costozza gibt es eine unterirdische Straße mit dem Namen "dei ventidotti". In der warmen Jahreszeit kann man hierher gelangen, indem man sich in das Gasthaus Taverna Eolia begibt, wo man einen Eingang findet und wo auch das ganze Jahr über eine Karte zur Verfügung steht, auf der der Weg eingezeichnet ist: es handelt sich um einen sieben Kilometer langen Weg, der zwischen Naturgrotten und Höhlen entlang führt, die sich unterhalb der Ortschaft befinden. Nach einem Spaziergang, bei dem man faszinierende geologische Wunder zu sehen bekommt, kehrt man zur Taverna Eolia zurück. Sehr reizvoll sind die zwei Ausgänge, die zur Villa Carli bzw. zur Villa Da Schio führen.

VILLA VALMARANA AI NANI - Vicenza
In Vicenza darf man sich keinesfalls eine Besichtigung der berühmten kunstvollen Villa Valmarana entgehen lassen, mit deren Bau man 1669 begann und die 1757 mit Fresken von Vater und Sohn Tiepolo verziert wurde. Hier – so erzählt man sich – hatte einst ein reicher und mächtiger Fürst ein schauriges, von hohen Mauern umgebenes Schloss errichten lassen, damit seine einzige Tochter Jana, eine missgebildete Zwergin, nicht darunter leiden müsse, andere Menschen zu sehen, die schöner seien als sie. Aus diesem Grund waren auch die Diener, mit denen er das Mädchen umgab, allesamt Zwerge. Viele junge Männer jedoch, die von dem Reichtum des Fürsten und dem schönen Antlitz des Mädchens angezogen waren, kamen, um um ihre Hand anzuhalten, aber sobald sie sie sahen, zogen sie sich unter irgendeinem Vorwand zurück. Eines Tages verliebte sich nun das arme Mädchen heftig in einen der vielen Anwärter, der wie alle anderen Reißaus nahm, nachdem er sie gesehen hatte. Die Unglückliche ging auf den Balkon und schaute auf die Straße, um den Geliebten zurückzurufen. Dabei beugte sie sich ohne jede Vorsicht nach vorn, so dass sie auf die Straße hinunterfiel und starb. Man erzählt sich, dass die Zwerge, die auf die Mauer gestiegen waren, um zu sehen, was passiert war, vor Schmerz zu Stein wurden. In dieser Haltung können wir sie noch immer sehen – sie stehen wie dekorative Skulpturen vor der Villa, die auch nach ihnen benannt wurde („Villa Valmarana ai nani“ – „Villa Vilmarana der Zwerge").

Romantische Ausflugsziele

Was ist heutzutage romantisch? Moosbewachsene Höfe und getrocknete Blüten? Villen? Großartige Szenarien?...

Wir wollen diese romantische Reise im antiken Herzen von Vicenza beginnen. Das Auge folgt den Windungen des Flusses, überquert alte Brücken, verweilt auf den historischen Bauten mit kostbaren künstlerischen Details: Das ist der Stadtteil Barche, wo einst die “Burchi” an Land gingen, die vom Meer und den Lagunen den Bacchiglione hinaufkamen. Hier stoßen wir allerorts auf Einflüsse des Venedigs der Kaufleute in der gotischen Blütezeit: in den Fenstern und Toren, in den Säulengängen und den Galerien, die einst als Warenlager dienten, in den im Halbschatten liegenden Gewölben, wo man noch heute dem Flair früherer Zeiten nachspüren kann.

Basilica dei Santi Felice e Fortunato - Vicenza San Valentino
Dann verlassen wir den Ort an der Stelle, wo sich die Basilica dei Santi Felice e Fortunato erhebt. Hier wird seit 1922 mit einem schönen Fest eine Reliquie des Heiligen Valentin, des Schutzpatrons der Verliebten, verehrt. In Wahrheit wird das traditionelle Fest des Heiligen Valentins in Vicenza bereits seit 500 Jahren begangen – es wurde jedoch in die Basilica dei SS Felice e Fortunato verlegt, nachdem die Kirche S.Valentino entweiht worden war, deren Fassade man unter der Hausnummer 54 des Corso San Felice (heute: Lanaro Arredamenti) bewundern kann. Über 1.730 Jahre sind vergangen seit jenem 14. Februar, an dem der Heilige Valentin, Bischof und Heiler von Terni, starb, und seine Verehrung ist noch immer lebendig. Er wurde 170 nach Christus geboren und starb 269 mit beinahe einhundert Jahren auf dem Schafott. Als Heiliger des Friedens und der Liebe in aller Welt verehrt, wurde er vom Volk zum Beschützer der Liebenden erklärt und genießt weltweit große Popularität – in Japan, den USA, England und sogar in Australien. Und es waren auch die Anglikaner Englands und die Protestanten der Vereinigten Staaten, die ihn als erste zum Beschützer der Liebenden erklärten und wo der im vergangenen Jahrhundert offiziell erklärte 14. Februar besonders intensiv begangen wird.

 

Villa Valmarana ai Nani Villa Valmarana ai nani - die Geschichte von Lajana
Hier wachen, vor Schmerz zu Stein erstarrt, die Zwerge, von denen die Legende berichtet, dass sie die Beschützer eines ebenfalls missgebildeten Mädchens waren. Die Zwerge wollten das Mädchen auf rührende Weise glauben machen, dass sie ein schönes Mädchen in einem schönen Hof sei, aber ihre Mühe war vergebens. Als sie eines Tages auf Balkon stand, sah sie einen schönen Reiter vorbeikommen und verliebte sich in ihn. Sofort danach bemerkte sie jedoch ihre Missbildung und verzweifelte darüber so sehr, dass sie sich das Leben nahm. Ihre Diener wurden vor Schmerz um den Verlust des Mädchens zu Stein und heißen heute die Besucher von der Mauer der Villa Valmarana aus willkommen. Weiter in Richtung der Rotonda kommt man zu dem kleinen Tal Valletta del Silenzio, das Fogazzaro so sehr liebte und das heute noch ein beliebter Ort für Spaziergänge im Mondschein ist. Wenn man dagegen zum Santuario di Monte Berico hinaufsteigt, folgt man dabei den sanften Erhebungen der Colli Berici, zu denen – mittlerweile wohl mit modernen Autos - die Verliebten auf der Suche nach Ruhe und Zweisamkeit hinauffahren.

 

Castelli di Giulietta e Romeo Die Schlösser von Romeo und Julia
Es war nicht Shakespeare – und sein Verona -, sondern Luigi da Porto – und der Ort Montecchio -, der als erster von jener Begebenheit berichtete, die wer weiß wo stattgefunden haben mag, wenn sie denn jemals stattgefunden hat! Aber die zwei Schlösser, die einander vom Gipfel zweier gegenüberliegender Berge anschauen, laden uns dazu ein zu glauben, dass die Inspiration für die Novelle der unglücklichen jungen Liebenden genau hier ihren Ursprung hatte und dass ein weiteres Vicentiner, der Familie des Schriftstellers gehörendes Bauwerk - Villa da Porto di Montorso -, Taufpate des Werkes sei. Der Volksmund sagt nämlich, dass Da Porto häufig in das Haus des Gutsverwalters Borin kam, wo in einem Eckzimmer des ersten Stocks in einen Ziegel eingeritzt stand: „In diesem Zimmer schrieb Luigi da Porto di Novelle von Romeo und Julia“.

 

Orgiano Orgiano und die wahre Geschichte der "Verlobten" von Manzoni
An diesem im Süden der Region von Vicenza gelegenen Ort hat sich ein Prozess gegen einen jungen Adeligen der Provinz abgespielt, der anmaßend, überheblich und gewalttätig wie er war, unterstützt von einer Bande Gleichgesinnter, gemeinsam mit seinem Cousin die jungen Mädchen des Ortes verfolgte, belästigte und sogar vergewaltigte. Die Akte über den Prozess, den man einem gewissen Paolo Orgiano machte, weist überraschende, so deutliche Analogien zur Geschichte Manzonis auf, dass diese Akte wirklich das sein könnte, was Manzoni selbst als jenes "verblichene Manuskript" bezeichnete, das ihm als Quelle gedient hatte. Der Romancier hegte in der Tat ein großes Interesse für Prozessakten, auf die er häufig Bezug nimmt, nicht nur in seinen "Verlobten".

 

Marostica Der Streit um die schöne Lionora di Marostica
Unser romantischer Weg verläuft nun in nördlicher Richtung und erreicht Marostica, das in der Welt für jene berühmte Schachpartie berühmt ist, mit der sich zwei junge Männer, Vieri di Vallonara und Rinaldo di Angarano, aus Liebe zu der schönen Lionora, Tochter des damaligen venetischen Stadtvoigts Taddeo Parisio (1454), und um deren Hand zu gewinnen, herausforderten. Seit 1954, fünfhundert Jahre nach dieser ersten Herausforderung, wird diese Schachpartie mit lebendigen Figuren aller zwei Jahre wiederholt. Beteiligt sind dabei 400 Figuren, das ist praktisch die gesamte Bevölkerung von Marostica.

 

DSCF5460 ...und schließlich ... Sul Ponte di Bassano, là ci darem la mano ed un bacin d'amore (Auf der Brücke von Bassano werden wir uns die Hand und ein Küsschen der Liebe geben)
Unser Spaziergang schließt mit der berühmten Holzbrücke des Palladio, die seit beinahe 500 Jahren den Vertraulichkeiten der Verliebten lauscht, die, wie es das berühmte Lied will, hier einen Kuss und ein Taschentuch als Pfand der Liebe miteinander tauschen.

 

DEM HEILIGEN VALENTIN GEWEIHTE KIRCHEN IN DER PROVINZ VON VICENZA

ALONTE
In Corlanzone wird der Valentinstag mit einem dreitägigen Fest um den 14. Februar gefeiert.

BREGANZE
In Mirabella steht ein Kirchlein, das dem Heiligen gewidmet ist und wo gewöhnlich am 14. Februar eine Heilige Messe gefeiert wird. Es gibt einen Festausschuss, der seit mehreren Jahren drei Tage voller Veranstaltungen organisiert.

BRENDOLA
In der Straße und dem Stadtteil gleichen Namens existiert ein dem Heiligen Valentin gewidmetes Kapitell. Am 14. Februar wird hier eine Heilige Messe zelebriert. Bereits seit 1629 feiert Brendola den Schutzpatron der Verliebten, indem normalerweise drei Tage voller Veranstaltungen organisiert werden.

CALVENE
In Prà del Giglio gibt es eine kleine Kirche, die den Namen des Heiligen trägt.

CAMPIGLIA
In der antiken Pfarrkirche S. Pietro (13. Jhd.) in der Nähe von Villa Bressan gibt es eine dem Heiligen gewidmete Kapelle.

CASTELGOMBERTO
Hier gibt es ein dem Heiligen Valentin geweihtes Kirchlein, das Eigentum der Gemeinde ist, sich in einem guten Erhaltungszustand befindet und vor Kurzem von Volontären der einheimischen Associazione degli alpini restauriert wurde Am Valentinstag wird es normalerweise zur Zelebrierung einer Heiligen Messe geöffnet.

COSTABISSARA
In dem Kirchlein, das dem Heiligen Valentin geweiht ist, wird gewöhnlich eine Heilige Messe mit der Segnung des Brotes zelebriert, das dann an die anwesenden Kinder verteilt wird.

CRESPADORO
In Marana, Viertel der Cortesani, gibt es ein Oratorium, das auf 1776 zurückgeht und dem Heiligen geweiht ist. Es ist wurde sorgfältig restauriert, ist reich an Fresken und beherbergt ein Standbild des Heiligen Valentin. Am 14. Februar wird hier traditionsgemäß ein Fest veranstaltet und eine Heilige Messe gefeiert.

GAMBUGLIANO
Am Valentinstag wird gewöhnlich in der Pfarrkirche ein Abendessen für Paare – auch von außerhalb – organisiert.

MONTECCHIO
In der Nähe des Ortskerns erhebt sich eine kleine dem Heiligen Valentin geweihte Kirche, die Eigentum der Gemeinde ist. Hier ist die Anbetung des Heiligen besonders stark. Es gibt unter anderem einen Ausschuss für das Valentinsfest, der seit mehreren Jahren ein klassisches Konzert in der Pfarrkirche S. Pietro in Montecchio Maggiore organisiert.

NOGAROLE
In der Kirche Simone e Giuda gibt es ein Altarbild, das dem Heiligen Valentin gewidmet ist und in etwa von 1400 stammt: hierauf ist eine Mutter dargestellt, die ihre epileptische Tochter zu dem Heiligen bringt.

PONTE DI BARBARANO
In der Via Crispi gibt es in der Nähe der Villa Rigon eine kleine Kirche, die den Namen des Heiligen trägt und wo seine Reliquien verwahrt werden.

POZZOLEONE
Der Heilige Valentin ist der Schutzpatron von Pozzoleone. Die traditionelle Landwirtschaftsmesse, die bereits mehr als 250 Mal stattgefunden hat, ist nach dem Heiligen benannt. In der Via S. Valentino gibt es auch eine alte Kirche, die dem Heiligen gewidmet ist.

ROMANO D'EZZELINO
Hier wird regelmäßig am 14. Februar ein gemeinschaftlicher Spaziergang "Passeggiata campestre di S. Valentino” zu Ehren des Heiligen Valentins organisiert, der 7 bis 9 km lang ist und über die Hügel und durch die Täler der Umgebung führt.

THIENE
In der Via S. Gaetano existiert eine kleine Adelskirche. Sie ist stets geöffnet und kann besichtigt werden. Ihr Altar ist dem Heiligen Valentin als Soldat und Märtyrer gewidmet.

VALLI DEL PASUBIO
Im Viertel Savena wird die kleine Kirche S. Carlo (20 Sitzplätze) nur am 14. Februar geöffnet, denn dann wird hier eine Heilige Messe zelebriert.

VICENZA
In der Stadt wird seit nunmehr rund 500 Jahren das traditionelle Fest des Heiligen Valentin begangen. Seit 1922 – dem Jahr, in dem die Reliquien des Heiligen und sein von Maganza gemaltes Abbild nach der Entweihung der kleinen Valentinskirche hierher gebracht wurden - findet diese Veranstaltung in der Kirche Felice e Fortunato statt.

Goethe in Vicenza

Am 3. September 18 begab sich Goethe von Karlsbad aus auf eine Italienreise. Eine plötzliche Abfahrt, mitten in der Nacht, unter falschem Namen, die von vielen als "Flucht" ausgelegt wurde. Der Dichter ließ seine komplizierte Liebe zur Baronin von Stein hinter sich, mit der er dennoch in regelmäßigem Schriftwechsel blieb, und die vielen öffentlichen Ämter, die ihn von seinem literarischen Schaffen abhielten. Um Ruhe zu finden und in der Absicht, seinen Neigungen außerhalb jedes Protokolls freien Lauf zu lassen, fuhr der Dichter über den Brenner von Verona nach Vicenza und dann nach Padua und Venedig, wo er sich lange aufhielt, dann nach Rom, dem sein größtes Interesse galt, und schließlich nach Neapel und Palermo. Seine Reise sollte eigentlich nur wenige Wochen dauern, zog sich jedoch letztendlich zwei Jahre hin. In Vicenza hielt er sich vom 19. bis 26. September auf. 1790 kehrte er kurz hierher zurück.

STRECKE 1
Goethe war in seiner Woche in Vicenza ein von seinen Lasten befreiter Mann, der sich bar seiner Stiefel und anderer überflüssiger Dinge, allzu gern unter das Volk mischte, um dann das Benehmen der Männer und die ungewöhnliche Schönheit gewisser dunkelhaariger gelockter Damen zu lobend zu erwähnen. Wir begegnen ihm auf der Piazza dei Signori, wo sich die Basilika des Palladio erhebt, das erste Werk des hoch verehrten Baumeisters. Goethes Tagebücher vermitteln uns eine lebhafte Vorstellung von dem Dichter, der sich unter schattigen Säulengängen an Weintrauben stärkte. Weitere Lobgesänge betreffen die gewaltige Loggia del Capitaniato, ebenfalls ein Werk des Palladio, aber aus einer späteren Zeit. Den Denkmalsbereich schließt der Komplex Monte di Pietà ab, in dem sich einst der Sitz der Stadtbibliothek befand, die der Dichter besuchte, um ihrem Gründer, dem Rechtsgelehrten Bertolo, Ehre zu erweisen. Seine Bewunderung für die Männer der Wissenschaft kommt auch im Besuch des bedeutenden Botanikers Turra und des Architekten Bertotti Scamozzi, eines direkten Erben der Lehre des Palladio sowie Autor des Werks "Il forestiero istruito" („Der gelehrte Fremde“), einer Art "Baedeker" jener Zeit, zum Ausdruck.
Die Besichtigung setzt sich fort mit dem Corso Palladio und der Basilica di S. Corona, von der er ein Abbild der Anbetung der Heiligen drei Könige des Veronese lobend erwähnt. Etwas weiter findet sich die so genannte Casa del Palladio, die Goethe viel Anerkennung sowie den Wunsch, sie auf einem Bild des Canaletto wiederzufinden, abverlangte. Dann mündet die Straße in einen Platz, an dem sich der Palazzo Chiericati, das wichtigste Stadtgebäude des Architekten, und das Teatro Olimpico, ein weiteres seiner Meisterwerke, befinden, das Goethe in höchsten Tönen lobt: “ein Theater nach antikem Vorbild, aber in kleinen Proportionen und unsäglich schön …”. Hier nahm Goethe, unter die Öffentlichkeit gemischt, amüsiert an einer Tagung der berühmten Accademia Olimpica teil. Von ganz anderem Tenor stellt sich der Abend dar, den der Dichter im Teatro Eretenio verbrachte: Hier wurde “Il Ratto nel Serraglio” („Die Ratte im Serail“) gegeben und die Zuschauer zeigten ohne Zurückhaltung ihr Gefallen an den dargestellten Reizen.

STRECKE 2
Unweit der Stadttore besichtigte Goethe die Rotonda, Höhepunkt des künstlerischen Schaffens von Palladio. Die tempelförmige Villa beherrscht die vom Bacchiglione durchflossene Umgebung. “Die Baukunst hat möglicherweise noch nie einen solchen Grad an Herrlichkeit erreicht“ schreibt der Dichter. In der unweit gelegenen Villa Valmarana ai Nani, begegnete er der Malerei des Tiepolo: Ohne zu wissen, dass er ein Werk von Vater und Sohn vor sich hat, beurteilte er den Stil des ersten als besser als den natürlichen Stil des zweiten. Dann stieg Goethe zum Santuario di Monte Berico hinauf. Die Barockkirche berührte ihn nicht, ebenso wenig wie das große Bild des Veronese, das Jahre zuvor in seinem Vater Kaspar ganz andere Gefühle hervorgerufen hatte: Bewunderung für die Kunst, Entrüstung darüber, Jesus an einer prunkvollen Tafel sitzen zu sehen. Der Dichter erinnert sich dagegen an die angenehme Begegnung mit einer verschleierten Dame. "Hätte Gott nur gewollt" – lässt er seinem Gedanken freien Lauf - "dass Palladio uns den Plan für ein Bauwerk zu Ehren der Heiligen Jungfrau des Berges - Madonna del Monte – hinterlassen hätte ... dann hätten wir jetzt etwas vor Augen, von dem wir noch nicht einmal eine blasse Ahnung haben!".

Jacopo dal Ponte genannt Bassano

Jacopo dal Ponte, genannt Bassano (Bassano del Grappa 1510 ca. - 1592) wird als eine der Hauptfiguren der italienischen Kunst des 16. Jh. angesehen. Ausgebildet wurde er zunächst in der Werkstatt seines Vaters, dann der von Bonifacio de’ Pitati in Venedig. Nach seiner Ausbildung kehrte er in seine Heimatstadt zurück, die er nur gelegentlich aus Berufsgründen verließ.
Obwohl er vorwiegend in Bassano arbeitete, kann man seine Werke heute in Sammlungen an zahlreichen Orten in Italien und der Welt bewundern, wie z.B. London, Edinburgh, Madrid, Budapest, Wien, Rhode Island, Washington, New York. 1546 heiratete er Elisabetta Merzari, mit der er acht Kinder hatte, von denen vier – Francesco, Giambattista, Leandro und Girolamo – wie ihr Vater sehr produktive und inspirierte Maler werden sollten.

Es scheint nur recht, unsere Reise zur Entdeckung der bekanntesten Werke, die in der Provinz Vicenza aufbewahrt werden, im Stadtmuseum seiner Geburtsstadt, Bassano del Grappa, zu beginnen, in dem man die größte und wichtigste Sammlung bewundern kann.

"Jacopo dal Ponte genannt Bassano"

Jacopo dal Ponte - Il Bassano
Jacopo dal Ponte - Il Bassano

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